f. Jahresbericht 2014

Jahresbericht

in der Mitgliederversammlung am 5. 12. 2014 von

Ernst Heinrichsohn

Liebe Weltbürgerinnen, liebe Weltbürger,

in dem nun endenden Kalenderjahr 2014 müssen wir auf eine noch schlimmere Vergangenheit als im Vorjahr zurückblicken. In der Ukraine entstand in diesem Jahr ein Bürgerkrieg zwischen den im Süden überwiegend ukrainisch sprechenden und der im Osten überwiegend russisch sprechenden Bevölkerung. Die Ukraine ist der zweitgrößte Flächenstaat von Europa, in dem 43 Millionen Einwohner leben. Wie konnte solch eine Feindschaft entstehen? Die Menschen haben doch nach dem Ende des kalten Krieges 30 Jahre friedlich miteinander gelebt. Es waren wieder die Politiker, die ihre militärische Macht missbraucht haben.

In Kiew auf dem Unabhängigkeitspatz Maidan demonstrierten unzufriedene Ukrainer wegen Korruption und Willkürherrschaft des Ministerpräsidenten Janukowitsch. Er hatte die vor ihm regierende Ministerpräsidentin Timoschenko, die eine Assoziierung an die Europäische Union wollte, wegen angeblicher eigener Bereicherung und Korruption einsperren lassen. Im Gegensatz zu ihr praktizierte Janukowitsch eine zu Russland orientierte Politik. Die USA soll während der Gefängniszeit der Timoschenko die Demonstranten gegen die Regierung Janukowitsch mit 3 Milliarden Dollar finanziert haben. Es entstand ein großes Misstrauen der Bevölkerung zu Parteien und Politiker.

Russland unterstützte die russisch sprechende Bevölkerung in der Ostukraine, erhöhte die Zahl der Truppen an der Grenze und auf der zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim, wo die russische Schwarzmeerflotte ihre Stützpunkte hatte. Als die Demonstranten den Sturz der russisch freundlichen Regierung erreicht hatten, wollte die neue von USA geförderte Regierung ukrainisch als Amtssprache einführen. Dadurch vergrößerten sich noch die Spannungen zwischen der ukrainisch und russisch sprechenden Bevölkerung.

Auf der Halbinsel Krim lebten 2 Millionen Menschen. 60 % waren Russen, 23 % Ukrainer und 12 % Krimtataren, 77 % sprachen russisch, 10 % ukrainisch und 11 % krimtatarisch. Im März 2014 stürmten russische Aufständische das Hauptquartier der ukrainischen Flotte in der Hafenstadt Sewastopol. Die Aufständischen übernahmen die gesamte militärische Kontrolle über die Halbinsel Krim. Bei der Wahl zur Eingliederung der Krim in die Russische Föderation sollen 95 % der Wähler dafür gestimmt haben. Die USA und die EU hielten diese Volksabstimmung für völkerrechtswidrig und beschlossen Sanktionen gegen Russland. Nach dem Anschluss an Russland musste das ukrainische Militär und die Polizei die Insel verlassen.

Nach diesem relativ friedlichen Verlust der Krim begann im April 2014 der Bürgerkrieg zwischen russischen Separatisten und ukrainischen Regierungstruppen. Separatisten stürmten in der Ostukraine die Gebietsverwaltungen der Großstadt Luganzk und weitere Provinzstädte. Maskiert in Tarnkleidung brachen sie Türen auf, zerschlugen Fensterscheiben ein und besetzten Verwaltungsgebäude. Sicherheitskräfte flohen oder schlossen sich den Separatisten an. Als die Separatisten mindestens 10 Städte in der Ostukraine erobert hatten, forderten sie mehr Autonomie oder völlige Abspaltung von der Ukraine.

In der Westukraine hatte die Opposition zusammen mit der aus dem Gefängnis befreiten Julia Timoschenko im Eilverfahren die wichtigsten frei gewordenen Posten besetzt. Der Milliardär Pjotr Poroschenko wurde im Mai 2014 zum Präsidenten gewählt. Der prominente Boxer Klischko bekam den Bürgermeisterposten in Kiew. Im Kampf der ukrainischen Regierungstruppen gegen die russischen Separatisten soll es schon über 10.000 Tote gegeben haben. Die Zahl der Verletzten geht in die Hunderttausende. Mehr als eine Million unschuldige Menschen verloren ihre Heimat und wurden Flüchtlinge. Der russische Präsident Putin versorgt die Separatisten mit modernen Waffen und lässt über 1000 russische Soldaten geheim bei den Separatisten kämpfen. Mit Abwehrraketen aus Russland ist wahrscheinlich auch das malaysische Passagierflugzeug mit 298 Menschen an Bord versehentlich über die Ostukraine abgeschossen worden. Infolge der Waffenlieferungen und der Unterstützungen mit russischen Soldaten werden die ukrainischen Regierungstruppen den Bürgerkrieg wahrscheinlich nicht gewinnen können. Der von USA unterstützte Präsident Poroschenko hat Ende November auch schon die letzten Behörden im besetzten Ostteil aufgelöst und seine Angestellten in die Westukraine abgezogen.

Worum geht es in diesem Stellvertreterkrieg zwischen USA und Russland? Es geht überwiegend um wirtschaftliche Interessen von USA, Westeuropa und Russland. Der demokratische Westen will günstige Handelsverbindungen mit der Ukraine. Putin will künftig seine Öl- und Gasexporte nicht mehr in Dollar, sondern in Rubel abrechnen. Das bringt der USA weniger Vorteile als mit der Leitwährung Dollar. Wer es wagte, die Supermacht USA mit der Abschaffung des Dollars als Leitwährung zu schädigen, musste büßen. So geschah es mit Saddam Hussein im Irak Krieg und mit Gaddafi in Libyen, der den Gold-Dinar als Leitwährung für sein Land einführen wollte. Beide Länder wurden destabilisiert und ihre reichen Ölvorkommen unter USA und Europäern aufgeteilt. Ähnlich geschah es auch in der Ukraine, deren Bürger vorher 30 Jahre friedlich miteinander lebten und durch den Bürgerkrieg ein destabilisiertes Land wurden. Sie sind durch fremde Interessen missbraucht worden. Die dafür verantwortlichen Politiker sollten sich schämen, dass sie die Ostukraine zu einem Schlachtfeld gemacht haben.

Im Nahen Osten haben radikale islamistische Kämpfer in diesem Jahr schon mehr als ein Drittel des syrischen und irakischen Landes erobert. Sie gründeten einen islamischen sunnitischen Gottesstaat, den „Islamistenstaat im Irak und in Syrien“, abgekürzt den IS. Andersgläubige, Christen, Jesiden, Schiiten und ausländische Journalisten wurden enthauptet und auch gekreuzigt, wenn sie nicht rechtzeitig fliehen konnten. Ganze Gruppen Andersgläubige sind von IS-Kämpfern gezwungen worden, von Bergklippen in den Tod zu springen. Nur mit Zwangsübertritt zum islamischen Gottesstaat konnten Andersgläubige ihr Leben retten. Der IS ist eine staatlich organisierte Mörderbande mit einer hierarchischen Befehlstruktur. Er soll schon 50.000 Kämpfer haben.

Nach den Ermittlungen der Vereinten Nationen sind durch den 4 Jahre dauernden Bürgerkrieg in Syrien 10 Millionen Bürger aus ihrer Heimat geflohen oder vertrieben worden. Das ist die Hälfte der Bevölkerung in Syrien. Die Gesamtzahl der Flüchtlinge auf unserem Globus erhöhte sich dadurch auf über 50 Millionen. Mehr als 146.000 Menschen sollen getötet worden sein. Syrien ist nun auch ein geteiltes Land geworden.

Aus Irak sind in diesem Jahr 1,6 Millionen Menschen aus Angst vor der Terrormiliz des gegründeten Gottesstaates (IS) geflohen. Seit dem völkerrechtswidrigen Krieg der USA Regierung lebt die Bevölkerung im Irak in Anarchie und Blutvergießen ohne Ende. Die Feindschaft zwischen Sunniten und Schiiten erreichte ihren Höhepunkt. Vor dem Abzug der amerikanischen Besatzungstruppen erhielt die schiitische Regierung das gesamte amerikanische Waffenarsenal. Die mit diesen modernsten Waffen ausgerüsteten 800.000 irakischen Soldaten hatten nur eine geringe Bereitschaft zum kämpfen und verloren den Kampf gegen 10.000 IS-Kämpfer. Nach Eroberung der Stadt Mossul erbeuteten die IS-Kämpfer das gesamte Waffenarsenal der Amerikaner. Mit diesen erbeuteten modernsten Waffen gelang es den IS-Kämpfern jedoch nicht, das von 5,4 Millionen Kurden bewohnte Gebiet im Irak ganz zu erobern. Die halbautonome demokratisch gewordene Kurdenregion im Norden des Irak leistete heftigen Widerstand. Durch Luftangriffe der USA, England, Frankreich und Waffenlieferungen aus Deutschland an kurdische Kämpfer konnte die Eroberung der strategisch wichtigen Stadt Kobane verhindert werden. Die Kurden erhielten von der Bundeswehr 16.000 Gewehre, 30 Panzerabwehrwaffen mit 50 Raketen, 250 Panzerfäuste und 10.000 Handgranaten. Auch diese Waffen können in falsche Hände geraten, wenn die IS-Kämpfer die Kurden und die Soldaten der neuen Regierung in Bagdad besiegen.

Der Islamische Staat (IS) regiert jetzt schon über 6 Millionen Menschen im eroberten Gebiet. Er ist erheblich gefährlicher als die Terrororganisation al Kaida, die den Krieg in Afghanistan durch die Selbstmordanschläge am 11. September 2001 in New York und Washington verursachte. Die al Kaida hatte weder die umfangreichen Ressourcen wie der Islamische Staat noch den großen Zulauf von Kämpfern. Hassprediger der Moscheen werben nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in Europa für den heiligen Krieg. Nach den Recherchen des Verfassungsschutzes gibt es 43.000 deutsche Islamisten. Mehrere 100 sollen schon IS-Kämpfer sein. Sie geben ihr Leben in Deutschland auf, lassen sich für den Kampf im Islamischen Gottesstaat ausbilden und sind dann auch fähig, in Deutschland Attentäter zu sein. Drei deutsche Männer wurden schon nach ihrer Rückkehr wegen Terrorverdachts verurteilt. Der Islamische Staat ist darum nicht nur eine Gefahr für den Nahen Osten, sondern auch für Europa und Amerika.

Die Türkei zögerte lange, dieser Gefahr zu begegnen und freiwillige türkische Kurden aus ihrem Land über die Grenze zur Unterstützung des Kampfes der irakischen Kurden hineinzulassen. Die Türkei fürchtete die Entstehung eines Kurdenstaates. In der Türkei leben 14,3 Millionen Kurden, im Iran 7,8 Millionen, im Irak 5,4 Millionen, in Syrien 2 Millionen, in Armenien und Aserbaidschan je 400.000, in Libanon 60.000 und im Exil (Europa, USA, Kanada) 430.000 Kurden. Das sind mehr als 30 Millionen, die keinen eigenen Staat haben. Die meisten Kurden sind Sunniten. Es gibt aber auch Jesiden, Aleviten und Christen. Der gemeinsame Kampf gegen den Islamischen Staat könnte der Anfang für einen Kurdenstaat werden.

In diesem Jahr entstand auch ein erneuter Krieg zwischen der palästinensischen Hamas im Gasastreifen und Israel. Einem Teil der jüdischen verfolgten Minderheiten in anderen Ländern war es gelungen, am Ende des 2. Weltkrieges nach Palästina einzuwandern. Nach ihrem Krieg gegen Palästinenser von 1948 bis 1949 gründeten sie einen eigenen Staat, den sie Israel nannten. Danach gab es noch viele Kriege mit Ägypten, Jordanien, Irak, Syrien und Libanon. Die radikalen islamischen Kämpfer der Hamas hatten im Juli dieses Jahres viele Tunnel mit Ausgängen in Israel gegraben, um grenznahe Siedlungen anzugreifen und Israelis in den Gasastreifen zu entführen. Als gefangene Israelis getötet und Raketen von Hamas auf Israel geschossen wurden, bombardierte die israelische Luftwaffe Kommandozentralen der Hamas, die Infrastruktur und das einzige Kraftwerk im Gasastreifen. Die von Hamas Kämpfer auf Israel abgefeuerten Raketen hatten wenig Treffsicherheit. Die meisten erreichten durch das israelische Raketenabwehrsystem nicht ihr Ziel. Als der Raketenbeschuss auf Israel mit Luftangriffen und Artilleriefeuer nicht beendet werden konnte, begann die israelische Bodenoffensive, in der Tunnel, Raketenstellungen und Waffenlager zerstört wurden.

Nach dem Ende dieses Krieges im August 2014 war die Zahl der toten Palästinenser im Gasastreifen höher als bei der Bodenoffensive im Jahr 2002. Die Zahl der Toten betrug nach den Angaben des Gesundheitsministeriums 1460. Etwa 8400 Palästinenser seien verletzt worden. Auf der israelischen Seite starben im Gasakrieg nur 63 Soldaten und 3 Zivilisten. Hunderte sollen verletzt worden sein. In diesem Krieg flohen 75.000 Palästinenser aus ihren Häusern. Es wurden 58.000 Häuser der Palästinenser zerstört und 198.000 beschädigt. Mehr als 1,5 Millionen der registrierten palästinensischen Flüchtlinge leben noch in 58 Camks in Jordanien, Libanon, Syrien, im Gasastreifen und im Westjordanland. Im Gasastreifen sind mehr als eine halbe Million der registrierten Flüchtlinge in 8 Camps untergebracht. Bei so viel Elend der heimatlos gewordenen Palästinenser steigt die Wut gegen Israelis. Ende November töteten 2 Palästinenser mit Messern und Äxten 4 in der Synagoge betende orthodoxe Juden und einen israelischen Polizisten. Die Täter wurden von der israelischen Polizei erschossen und ihre Häuser zerstört. Solange der israelische Staat im Westjordanland auf palästinensischem Land eigene Siedlungen baut und dadurch sein Staatsgebiet vergrößert, wird es keinen dauerhafte Frieden geben. Gewalt und Gegengewalt werden die Folgen des 1949 gegründeten Staates Israel bleiben.

In Afghanistan sollen die Kampftruppen nach 13 Jahren Krieg bis Ende dieses Jahres abgezogen werden. Es bleiben jedoch noch Besatzungstruppen zur Ausbildung von afghanischen Soldaten für den Kampf gegen die Taliban Terroristen. Bis zu 800 Soldaten der Bundeswehr sollen für diese Aufgabe weiter in Afghanistan stationiert sein. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die ausgebildeten afghanischen Soldaten auch nicht die Terroranschläge der Taliban beenden können. Der Krieg ist darum eine Niederlage aller 50 Länder, die unter USA Führung gegen die Taliban Terroristen gekämpft haben.

Die Nationalstaaten mit Atomwaffen können nicht mehr Kriege gegeneinander führen, weil sie dann selbst mit diesen Waffen vernichtetet würden. Für ihre eigenen Interessen führen sie darum Stellvertreterkriege in schwächeren Staaten ohne Atomwaffen. Diese werden durch Waffenlieferungen fähig gemacht, Kriege gegen Nachbarländer und Bürgerkriege zu führen. In der Ukraine, in Syrien, im Irak, in Israel, im Gasasteifen, und im IS Staat kämpften die Soldaten und Terroristen auch in diesem Jahr mit Waffen aus Russland, USA, Deutschland, Frankreich und England. Ohne Waffenlieferungen hätte es diese grausamen Kriege nicht geben können. Für dauerhaften Weltfrieden ist ein Verbot von Waffenlieferungen dringende Notwendigkeit. Solch ein Verbot konnte mit Verträgen der Nationalstaaten nicht erreicht werden.

In einem demokratischen Weltstaat mit begrenzter Zuständigkeit für Friedenssicherung und Umwelterhaltung hätten die Gliedstaaten keine Nationalarmeen mehr und könnten darum auch keine Kriege mehr führen. In Bürgerkriegen wie jetzt in der Ukraine, in Syrien, und im Irak würde die internationale Weltpolizei Terroristen entwaffnen. Da es keine Waffenlieferer mehr gäbe, hätten die Terroristen auch nicht die Möglichkeit, sich erneut zu bewaffnen. Mit Billionen eingesparten Rüstungsgeldern hätten die Gliedstaaten des demokratischen Weltstaates keine finanziellen Haushaltsprobleme mehr. Auch in Entwicklungsländern würde es keine Millionen Hungertode und Obdachlose mehr geben. Alle Menschen der Erde könnten friedlich und glücklich auf unserem blauen Planeten zu leben.

Die Realität sieht leider anders aus. Nachdem sich die USA auf Kosten ihrer Bürger zur Supermacht fast zahlungsunfähig gerüstet hat und allein keine Stellvertreterkriege mehr führen kann, sollen diese Kriege nun mit Hilfe der EU geführt werden. Darauf reagierten Präsident Gauk, Verteidigungsministerin von der Leyen und der Bundesminister des Auswärtigen Steinmeier mit der Ansicht, Deutschland müsse mehr militärische Verantwortung übernehmen. Das ist eine völlig falsche Reaktion auf die bisherige Kriegspolitik der USA, die Hunderttausende Tote, vernichtete Staaten, zerstörte Umwelt, verarmte Bevölkerung und Bürgerkriege verursacht hat.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahre 1991 verlor die NATO ihre Verteidigungsfunktion. Das militärisch geschwächte Russland war keine Gefahr mehr für Westeuropa. Schon damals hätte sich Europa von der Abschreckungspolitik entfernen sollen, da die USA statt abzurüsten noch mehr aufrüstete. Wenn die europäischen Staaten ihre Mitgliedschaft in der NATO gekündigt hätten, dann hätte Russland wie seine früheren Satellitenstaaten auch die Mitgliedschaft in der EU angestrebt und wir könnten heute eine EU bis Wladiwostok am Pazifischen Ozean haben. Die grausamen sinnlosen Stellvertreterkriege aus wirtschaftlichen Interessen der USA hätte es dann auch nicht gegeben.

Es ist jedoch noch nicht zu spät, dieses Ziel jetzt noch anzustreben. Die europäischen Staaten sollten ihre Mitgliedschaft in der NATO und in den Vereinten Nationen kündigen und alle europäischen Staaten (einschließlich Ukraine und Russland) in die EU aufnehmen. Deutschland müsste den Abzug der amerikanischen Besatzungstruppen fordern, da sie nicht mehr zur Verteidigung benötigt werden. Wenn alle europäischen Staaten in der EU vereinigt sind, dann könnte die Friedenspolitik mit Abrüstung und Streben nach einem demokratischen Weltstaat mit begrenzter Zuständigkeit für Friedenssicherung und Umwelterhaltung beginnen. Das dann mit wenig Ausgaben für Rüstung immer stärker werdende Europa würde Vorbild für andere Staaten werden und den Zusammenschluss in eine demokratische Weltgemeinschaft beschleunigen.

Die Politik der Regierungen auf unserer Erde wurde auch im Jahr 2014 von 2325 Milliardären beeinflusst und gesteuert. Sie verursachten die 2009 begonnene Finanz- Wirtschafts- Banken- Schulden- und Eurokrise. Mit schwer durchschaubaren Tricks zahlten sie kaum Steuern und verdoppelten ihr Vermögen in wenigen Jahren. Dadurch wird die gering verdienende Bevölkerung und der selbständige Mittelstand immer ärmer und die Milliardäre werden immer reicher. In geheimen Sitzungen des Klubs der Milliardäre wird die Strategie des Einflusses auf die Politiker beschlossen. Ihre Macht ist so groß geworden, dass demokratische Staaten nicht mehr unabhängige Entscheidungen treffen. Zum Beispiel wurde die Riester Rente so schädlich für Steuerzahler beschlossen, dass manche Rentenempfänger 103 Jahre alt werden müssten, um ihre eingezahlten Beiträge voll zurück zu bekommen. In den USA finanzieren die Milliardäre die demokratische Partei und die republikanische Partei im Wahlkampf mit vielen Milliarden Dollar. Es ist dann egal, welche Partei die meisten Stimmen bekommt. Denn die Regierung und das Parlament sind bei ihren Entscheidungen vom Milliardärsklub abhängig geworden. Die gewählten Präsidenten wissen, was ihnen bevorsteht, wenn sie gegen die Interessen der Milliardäre entscheiden. John F. Kennedy und sein Bruder wollten den Milliardärsklub mit der Gesetzgebung entmachten. Sie wurden ermordet. Die privaten Medien gehören weitgehend auch den Milliardären. Die angestellten Journalisten müssen so berichten, wie ihre Arbeitgeber es wollen. Wer aus der Reihe tanzt, verliert seinen Arbeitsplatz.

Wie kann die Macht der Milliardäre auf Politik und Medien in der globalisierten Welt beendet werden? Wir brauchen für die globalen Probleme, die nationalstaatlich nicht gelöst werden können, Weltgesetze. Die Briefkastenfirmen in anderen Ländern und die Tricks der Steuerhinterziehung durch schwer nachprüfbare ständige Überweisungen der Millionen von einer Scheinfirma zur anderen würde es dann auch nicht mehr geben. Außerdem könnten Transaktionssteuern und Kapitalertragssteuern verhindern, dass die Milliardäre immer reicher werden. Die Milliardäre würden dann mit ihrem Geld investieren und Arbeitsplätze schaffen, um weniger Steuern zahlen zu müssen. Auch die Medien könnten vom Zwang zur tendenziösen Berichterstattung durch Weltgesetze befreit werden. Mit der Entmachtung der Milliardäre würde größerer Wohlstand des Mittelstandes, der Arbeitnehmer, der Rentner und der Harz 4 Empfänger entstehen.

Durch den Machtmissbrauch der Milliardäre und der Politiker leben alle Menschen der Erde in einer Gefahrengemeinschaft. Das Geld darf nicht mehr die Welt regieren und die Politiker dürfen nicht mehr Nationalarmeen haben, um Kriege führen zu können. Vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg in Europa, im Nahen Osten, in Afrika, in Ostasien und auf den Weltmeeren. Er forderte 17 Millionen Tote. Am 2. Weltkrieg vor 75 Jahren waren 60 Staaten beteiligt. Die Zahl der Kriegstoten wird auf 60 bis 70 Millionen geschätzt. In den Kriegen nach dem Ende des 2. Weltkrieges bis heute beziffert man die Zahl der Toten auf etwa 40 Millionen. Mit den vorhandenen Atomwaffen leben alle Menschen auf dem Pulverfass ihres Untergangs. Es ist darum höchste Zeit für die Gründung einen demokratischen Weltstaates, in dem es keine Kriege mehr gäbe und alle Menschen der Erde überleben könnten.

Die zunehmenden Umweltzerstörungen sind auch eine Gefahr für alle Menschen der Erde. In diesem Jahr wurde die Kohlendioxidkonzentration in der Luft von 400 Teilchen pro Million Luftmoleküle überschritten. Seit über 3 Millionen Jahren hat es diesen hohen Wert nicht gegeben. Den CO2-Gehalt in der Luft können Meteorologen aus Analysen von Eisbohrkernen so lange zurück ermitteln. Damals lag die Durchschnittstemperatur global um etwa 3 bis 4 Grad. Kohlendioxyd verursacht Erderwärmung und Klimawandel. Die von uns Menschen freigesetzten Treibhausgase erhöhen den Treibhausanstieg der Luft hundert Mal schneller als in der früheren Erdgeschichte. Durch die Beschleunigung des Klimawandels werden auch Tier- und Pflanzenarten bedroht, weil sie sich nicht an die schnellen Veränderungen anpassen können.

In Deutschland hatten wir den viertwärmsten Winter seit den Temperaturmessungen. Der diesjährige Frühling war der wärmste seit mehr als 130 Jahren. An einigen Orten fiel an einem Tag so viel Niederschlag wie sonst in einem Monat. Es entstanden Schäden in Millionenhöhe. Im Sommer richteten Gewitter , Starkregen, Hagel und Stürme in Nordrhein-Westfalen, Südniedersachsen und im Nordwesten millionenfache Schäden an. Die Bahnstrecke Bremen-Oldenburg war lahmgelegt und viele Straßen waren überflutet. Auch in Ostdeutschland und in Bayern verursachte Starkregen und Hochwasser viele Millionen Schaden. In Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien starben 50 Menschen in den Hochwasserfluten. Tausende Bewohner mussten flüchten. Die Schäden der Landwirtschaft betrugen mehrere Milliarden Euro. In Pakistan und Indien starben über 500 Bewohner in den Überschwemmungen. Tausende wurden durch einstürzende Häuser und Erdrutsche obdachlos. In Bangladesch waren 3 Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Auch in USA gab es sintflutartige Regenfälle, Hurrikans, Überschwemmungen und Hitzewellen. Australien wurde in der vergangenen Woche von einem Hurrikan heimgesucht, der viele Häuser zerstörte. In Frankreich verursachten Überschwemmungen mit Todesfällen großen Schaden. Der Klimawandel richtet durch den steigenden CO2-Gehalt in der Luft rund um den Globus immer mehr Unwetter- und Hitzeschäden an. Dieser Trend kann nur durch globale Verringerung der Treibhausgase gestoppt werden. Doch die Regierungen der Nationalstaaten wollen mehr Wirtschaftswachstum und erhöhen dadurch jedes Jahr die Umweltschäden. Wie in den vergangenen Jahren wird auch die am Montag in Peru begonnene UN-Klimakonferenz nur mit Absichtserklärungen enden, die in der Regel nicht eingehalten werden. Auch die Medien halten schon rechtsverbindliche internationale Verträge in Konferenzen über Klimaschutz für nicht realisierbare Wunschträume.

In der Wegwerfgesellschaft der Industriestaaten hat sich in diesem Jahr auch nichts geändert. Die Weltmeere werden immer mehr mit Plastikabfällen verunreinigt. Die Produktion von Plastik zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen erhöhte sich jährlich um 7 Prozent. Seit 1950 wurden weltweit etwa 5277 Millionen Tonnen Plastik produziert. In diesem Jahr waren es 300 Millionen Tonnen. Ein großer Teil Plastikartikel

landet nach dem Gebrauch als Müll in die Weltmeere. Dort zerfallen die Artikel nach Jahrzehnten zu Mikroplastik und vergiften Lebewesen der Weltmeere. Meeresbiologen entdeckten in Schildkröten, die nach dem Fressen von Einkaufstüten verhungert waren. Es besteht eine große Gefahr auch für Menschen, wenn die ständig zunehmende Vermüllung der Weltmeere nicht beendet wird. Wir brauchen darum auch in diesem Bereich globale Gesetze in einem demokratischen Weltstaat mit begrenzter Zuständigkeit für Friedenssicherung und Umwelterhaltung.

Nach den Messungen des Bundesumweltamtes hat in diesem Jahr auch Feinstaub in der Luft zugenommen. Vor allem in den Großstädten haben sich die Messwerte wesentlich erhöht. Feinstaub verursacht Lungenkrebs und Herzinfarkte. Diese Erkrankungen könnten verringert werden durch weniger Autoabgase, weniger Kohlekraftwerke, Filterpflicht für Dieselloks, Schiffe und alte Baumaschinen sowie schärfere Auflagen für Heizungen und Kaminen.

Die Deutsche Stiftung „Weltbevölkerung“ schätzt die Zunahme der Weltbevölkerung bis 2050 auf mehr als 9 Milliarden. Jeden Tag würden etwa 237.000 Menschen mehr geboren werden als sterben. In diesem Jahr wäre das eine Zunahme von etwa 87 Millionen. Die vor 300 Jahren begonnene Bevölkerungsexplosion wird auch künftig nicht auf nationalstaatlicher Ebene beendet werden können. Es ist eine Gefahr für alle Menschen der Erde, die nur global mit Weltgesetzen vernünftig beendet werden kann.

Die Betrachtung der Geschehnisse im Jahr 2014 führt zu dem Ergebnis, dass Politiker der Nationalstaaten globale Probleme nicht lösen können. Sie haben wieder ihre militärische Macht missbraucht und grausame Stellvertreterkriege für wirtschaftliche Interessen geführt. Dauerhaften Frieden der Völker kann es nur geben, wenn es keine Nationalarmeen mehr gibt und für Friedenssicherung internationale Weltpolizei zuständig ist. Auch die zunehmenden Umweltzerstörungen konnten die Politiker der Nationalstaaten nicht beenden. Für Friedenssicherung und Umwelterhaltung sollte darum sobald wie möglich ein demokratischer Weltstaat zuständig werden.

Um dies langfristige Satzungsziel zu erreichen, hat sich der Vorstand in diesem Jahr mit folgenden Handlungen bemüht. Es wurden 625 Weltstaatsbücher an neu gewählte Bundestagsabgeordnete und Minister der Bundesregierung versand. Auch 95 gewählte deutsche und die englischen Europaabgeordneten erhielten unser Demokratisches Weltstaatsbuch. Diese Politiker sitzen an den Schalthebeln der Macht und können unsere Ziele wirksam fördern und verbreiten. Wir haben auch viele lobende Rückschriften für unsere Bemühungen bekommen. Doch die meisten Politiker sehen große Schwierigkeiten bei der Erreichung dieses langfristigen Zieles. Es könnte nur in vielen kleinen Schritten erreichet werden. Beschleunigt würden kleine Schritte mit Fernseh- und Rundfunksendungen, die von Millionen Menschen gesehen und gehört werden. Wir haben darum 20 Weltstaatsbücher an Fernseh- und Rundfunkanstalten geschickt und um Teilnahme an Talk-Shows und Interviews über Friedenssicherung und Umwelterhaltung gebeten. Unser Angebot ist an die Redaktionen der Sendungen weitergeleitet worden. Es ist jedoch noch keine Einladung zu solch einer Sendung bei uns eingegangen. In diesem Jahr sind weitere Weltstaatsbücher auch wieder an Interessenten versandt und ausgehändigt worden. Wir danken unserem Mitglied Dr. Inge von Sydow für die Übersetzung eines Anschreibens von deutsch in englisch zur Versendung von Weltstaatsbüchern in englischer Sprache. Dankbar sind wir auch Frau Elena Sazonenkova, die mit ihrer Prüfungsarbeit unsere Satzungsziele in der Bremer Fotografenschule bekannt gemacht hat.

Abschließend wünscht der Vorstand den Mitgliedern eine besinnliche Adventszeit, ein schönes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit